Der Sommer ist ins Land gezogen, die Luft trocken und heiß, die Seen und Schwimmbäder locken mit ihrem kühlen Wasser. Für Schüler- und Lehrer:innen sind Sommerferien, für viele andere ist ebenfalls Urlaubszeit angesagt. Denn der Sommer ist für die meisten Menschen eine Zeit der Erholung, der Leichtigkeit. Zeit zum Entspannen und Kraft tanken. Deshalb geht es heute ganz um Ihren Sommer und wie Sie ihn gestalten könnten.
Den Wunsch-Sommer erschreiben
Für diese Schreibübung gebe ich Ihnen zuerst nur einen einzigen Satz und der lautet:
„Wenn ich drei Wünsche für meinen Sommer frei hätte…“
Beginnen Sie mit diesem Satzanfang zu schreiben und notieren Sie alles, was Ihnen dazu einfällt – schnell und ohne Zensur, für ca. 5-10 Minuten. Letztlich dürfen es auch mehr als drei Wünsche sein, die darin vorkommen.
Wenn Sie eher der „Listen-Typ“ sind, schreiben Sie gleich eine Liste – dann fällt das Wort „drei“ von vornherein weg und Sie notieren so viele Wünsche, wie Sie möchten. Träumen und groß Denken ist erlaubt!
Nach diesem ersten intuitiven Schreiben greifen Sie einen Ihrer Wünsche heraus und fühlen sich genauer hinein: Wie würde es sein, wenn sich dieser Wunsch erfüllt?
- Was genau passiert?
- Wo sind Sie?
- Wie fühlt es sich (dort) an?
- Profitiert noch jemand anderer von diesem Wunsch und dessen Erfüllung?
- Wer und wie?
Beschreiben Sie alles konkret und mit möglichst vielen Sinnen und zwar so, als ob es jetzt gerade passiert (in der Gegenwart, nicht in der Möglichkeitsform): „Ich bin/rieche/fühle…“
Schmücken Sie aus, soviel Sie wollen, lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf. Es gibt keine Zensur, alles ist möglich! Lassen Sie sich überraschen von dem, was Sie beim Schreiben erleben.
Wenn Sie fertig sind, lassen Sie den Text ruhen, gönnen Sie sich eine Pause. Falls Sie danach noch Lust haben, nehmen Sie noch einen zweiten Wunsch und verfahren ebenso. Und später den dritten…
Vielleicht stehen am Ende drei oder mehr wunderbare Geschichten am Papier, die Sie in diesem Sommer erleben werden. Möglicherweise wird der ein oder andere Wunsch Wirklichkeit? Denn niedergeschriebene Wünsche haben Kraft! Sie können auch gerne ein wenig nachhelfen – jetzt, da Sie Ihren Wunsch gut genug kennen, lässt sich da vielleicht etwas in die gewünschte Richtung gestalten…

Frühere Sommer-Erlebnisse sammeln
In diesem zweiten Impuls sammeln Sie schöne Erinnerungen.
Denken Sie an die Sommer Ihrer Kindheit oder Jugend oder auch an die letzten Jahre. Welche Bilder steigen auf?
Verwenden Sie dafür gerne die Zauberformel
„Ich erinnere mich (an)…“
und lassen Sie Ihrem Stift freien Lauf. Sie werden erstaunt sein, wie viele Erinnungen da kommen!
Wiederholen Sie immer wieder den Satz „Ich erinnere mich (an)…“ – so oft, wie Sie Lust und Zeit haben.
Im Anschluss können Sie eine Erinnerung herausgreifen und länger darüber schreiben, eine kleine Textminiatur oder ein Gedicht daraus formen. Oder Sie schwelgen einfach in den Erinnerungen und genießen das gute Gefühl dabei. Sie können auch überlegen, welches Erlebnis von früher Sie vielleicht zu einer Wiederholung inspiriert? Zum Beispiel ein Ort, der Ihnen besonders gut gefallen hat und den Sie wieder einmal aufsuchen könnten. Oder eine freudvolle Tätigkeit, für die Sie sich schon lange wieder einmal Zeit nehmen wollten?
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Wunsch-Erfüllung – real oder am Papier – und einen erlebnisreichen, luftig-leichten Sommer!
Sonnige Grüße
Alexandra Peischer / schreib.raum
PS: Weitere Anregungen für sommerliches Schreiben finden Sie in früheren Schreib-Impulsen: Fotografieren mit Worten und Ansichtskarten schreiben.